Philine Schneider                                                                        
Die Sprache der Spekulation

Neuer Berliner Kunstverein n.b.k.
1989-2019: Politik des Raums im Neuen Berlin
im Rahmen der Berlin Artweek

Berlin, 2019

Vor dem Hintergrund eines sich verändernden Berlin und eines aggressiven Immobilienmarktes untersucht die Arbeit einen markanten Ort der Stadt: Das 1 km2 große Gebiet rund um die Ruine der ehemaligen Brommybrücke in der Spree, zwischen den Spekulationsarchitekturen entlang der East Side Gallery und dem von Verdrängung betroffenen Gebiet des nördlichen Kreuzberg. 
Die Videoarbeit greift die Sprache der Verkaufsbroschüren und Immobilienanzeigen auf, die sich vorwiegend an Investor*innen und zukünftige Käufer*innen richten. Diese Sprache mit ihren Begrifflichkeiten ist Ausdruck einer zunehmenden Kommodifizierung des Wohnens. Ein Großteil der Marketingsprache bezieht sich auf das komfortable Wohnen einschließlich Dienstleistungen und erweiterten Services, die vor allem aus dem Hotelwesen und Kurzzeitwohnen stammen. So verfügen die neuen Wohnbauten heute über Lobbys, Bars und Lounge-Areas, offerieren Dienstleistungen wie Reinigung oder Concierge-Services und sind darauf ausgelegt, ephemere Nutzungsdauern zu etablieren. 

In Kooperation mit Guerilla Architects, Shahrzad Rahmani

HD Video / Farbe, Audio / 18:30 min, Loop

Performance: Alicia Agustín
Produktion: OFFscreen Modern Media
Kamera & Schnitt: Finnja Willner
Kamera: Andrés Castoldi

Entstanden im Rahmen der Recherchearbeit 1km2 Berlin – Strategien der Spekulation von Guerilla Architects, Shahrzad Rahmani und Philine Schneider im Kontext der Recherchestipendien im Bereich Bildende Kunst im Jahr 2018 der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.